Gemeindenahe Sozialberatung in vier GdGs in MG
1. Woher kam die Idee? Und was ist das Ziel?
Die Idee kam aus der "Pastoralen Caritaskonferenz" in Mönchengladbach, in der sich pastorale Mitarbeiter*innen aus den Pfarrgemeinden und die Sozialarbeiter*innen der Gemeindesozialarbeit des Caritasverbandes regelmäßig austauschen und zusammenarbeiten. Ziel ist die Neustrukturierung und Wiederaufbau der Sozialberatungen vor Ort, deren Qualifizierung und Verstetigung, da es eine zentrale Aufgabe von Kirche ist, die Armen zu unterstützen.
2. Was waren die Anläufe nach dem ersten Gedanken? Wie sah die Konzeptplanung aus?
Es wurde ein gemeinsames Konzept in Abstimmung von vier GdGs und Caritasverband geschrieben und ein Förderantrag beim Bistum für Mittel aus "Kirche vor Ort" gestellt.
3. Wer ist Adressat und wie wird die Zielgruppe involviert?
Es gibt verschiedene Adressatengruppen. Zum einen die Ehrenamtlichen in den Sozialberatungen, die geschult und begleitet werden. Zum anderen die Menschen, denen mit einem niederschwelligen Angebot geholfen werden soll.
4. Welchen Bedarf spricht es an? (Stichwort Sozialraumanalyse)
In den Pfarrgemeinden klopfen regelmäßig Menschen an, die sich Unterstützung durch Kirche und Caritas erhoffen, da sie häufig anderswo abgelehnt wurden. Dies gilt vor allem für sozial schwache Gebiete. Vielfach geht es um finanzielle Nöte, aber auch psychische Aspekte spielen eine Rolle. Es ist für die Beratung wichtig, die Problemlage richtig einzuschätzen, um dann die bestmögliche, individuelle Lösung zu finden. Es gibt auch Menschen, die regelmäßig kleinere Unterstützungen durch die Pfarrgemeinden erhalten.
5. Welche Rolle spielen die Initiatoren bzw. wer soll dauerhaft "Akteur" sein? (Stichwort Verselbständigung)
Es geht um die Qualifizierung und Fachlichkeit eines traditionell wichtigen Angebotes der Kirche in heutiger Zeit. Es werden Strukturen zur Verstetigung erarbeitet.
6. Wie wurde das Projekt finanziert?
Durch Mittel "Kirche vor Ort" und Eigenmittel.
7. Welche anderen Akteure/Professionen/Kompetenzen wurden wie ins Boot geholt?
Pfarrgemeindereferent_innen, Gemeindereferent*innen, Pastöre, Sozialarbeit, Gemeindesozialarbeit und Schuldnerberatung waren Initiatoren und Planer des Projektes. Die für die Beratung weiter wichtigen Institutionen und Personen wurden informiert und werden je nach Bedarf in die Arbeit einbezogen.
8. Was waren hinderliche Bedingungen? Wie wurde damit umgegangen?
Die Förderung beträgt ein Jahr und kann bis zu drei Jahren verlängert werden. Für die Arbeit mit Ehrenamtlichen, die auch Beziehungsarbeit ist, ist dies eine kurze Zeit. Durch die Pandemie ist ein Jahr für Schulung und Begleitung "verloren" gegangen.
Da die Finanzierung nicht ganz auskömmlich ist, ist der Eigenanteil hoch. Aufgrund der Wichtigkeit des Projektes wird dieser geleistet.
9. Welche Ressourcen wurden genutzt?
Das Projekt greift auf vorhandene Strukturen in den Pfarrgemeinden zu und baut auf diese auf. Über die "pastorale Caritaskonferenz" existiert ein stabiles Netzwerk über Pfarrgrenzen hinaus. Die Bereitschaft der gegenseitigen Unterstützung ist sehr hoch. In den Sozialberatungen vor Ort gab es einen gewissen "Leidensdruck", da die Ehrenamtlichen weniger und die Beratungen komplexer wurden. Der Caritasverband bietet das fachliche Knowhow für das Projekt.
10. Was waren die Erfolgsfaktoren?
Die sehr gute Kooperation der Pfarren mit der Caritas!
11. Weitere Informationen (Öffentlichkeitsarbeit, Internetauftritt, u.Ä.)
Flyer, Pfarrbriefe, Plakate, Aushänge, Webseite des Caritasverbandes